Eine systemische Betrachtung von Aktion und Reaktion

Vielfach wird der Begriff Ganzheitsmedizin im Zusammenhang mit „alternativen Methoden“ verwendet.

Praktisch gibt es jedoch keine alternative Medizin, sondern nur unterschiedliche Denkansätze, denen kein anderes Wissen zugrunde liegt. Deshalb sollte eine Ganzheitsmedizin vom komplementären Standpunkt aus betrachtet werden. Dabei wäre es falsch, die großartigen Errungenschaften der traditionellen Medizin außer Acht zu lassen.

Wir stehen an einer Schwelle. Fast alle naturwissenschaftlichen Disziplinen befinden sich in einem Umbruch, der uns zur Abkehr von vertrauten Denkweisen zwingt.

Ganzheitliche Betrachtungsweisen treten an ihre „Stelle“.

Daraus resultieren neue hoffnungsvolle Wege, die Sprache der Natur besser verstehen zu lernen.

Energie und Materie

Der Körper ist nicht nur Chemie, sondern auch Energiefeld. Deshalb entsteht Krankheit nicht nur in der materiellen Körperstruktur, sondern zeigt sich vor allem auch als Störung im Energiesystem.

Die Erkenntnisse der modernen Physik – jede Materie besteht aus Schwingungen und ist durch Information änderbar – führen auch in der Medizin zu einer Auseinandersetzung mit geistig – spirituellen Fragen.

In der Quantenphysik werden selbst die Bausteine des Atoms nur noch als Ausdrucksformen eines energetischen Zustandes verstanden. Alles ist Energie. Ausgangspunkt weiterer Überlegungen ist somit, dass der Mensch, wie jede Form der Materie, ein energetischer Zustand ist. Energie und Materie sind unterschiedliche Ausdrucksformen ein und derselben Kraft.

Der Mensch als System besteht aus mehreren Teilsystemen (Subsystemen)m die untereinander informativ vernetzt sind und miteinander kommunizieren.

Ein solches offenes System hat nicht nur einen internen Informationsfluss, sondern nimmt auch permanent Informationen aus seinem Umfeld auf. Es reagiert nicht nach festgeschriebenen Eigenschaften, sondern in Resonanz zur momentanen Situation, wobei das Unterbewusstsein als universeller Speicher bedeutenden Einfluss nimmt.

Das interdisziplinäre Denken in vernetzten Strukturen umzusetzen ist nicht ganz einfach, da der Ganzheitsmedizin nicht nur eine Wissensanhäufung zugrunde liegt. Vielmehr handelt es sich um einen Reifungsprozess des Anwenders im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung. Wissen wird zur Weisheit und führt zur Veränderung der inneren Standpunkte.

In der Therapie ist nicht der Befund des Patienten von entscheidender Bedeutung, sondern das Befinden.

Nicht das Erkennen statischer Einzelbilder ist gefordert, sondern das Erkennen dynamischer Prozesse. Der Therapeut muss zunächst den Zugang zu den informativen Feldern finden, denn Heilung erfolgt durch die Zufuhr an Energie in Form von Informationen. Ein Energiedefizit muss beseitigt und nicht das Symptom unterdrückt werden. Je nach individueller Konstitution fällt die Reaktion in einem offenen System sehr unterschiedlich aus und ist somit nicht vorhersehbar, geschweige denn reproduzierbar.

Dynamische Balance

Zeit einer jeden Therapie sollte die Wiederherstellung einer dynamischen Balance sein, der Zustand der Homöostase. Im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen steht das biologische Regulieren und nicht das chemische Blockieren!

Im Bereich der energetischen Medizin gibt es verschiedenen Verfahren, Blockaden und Regulationsstaren herauszufinden und den Organismus zu einer entsprechenden Gegenregulation zu befähigen.

Es gibt keine absolut richtige oder alleinig wirksame Methode des Heilens. Erst der Therapeut, der sie ausübt, wird durch eine unbefangene wertfreie Zuwendung zum Patienten eine wirksame Methode daraus machen können.

Patient und Behandler sind Bestandteil desselben Systems, d.h. jede Voreingenommenheit, jede Erwartungshaltung, jeder Geistes- und Gemütszustand des Therapeuten geht mit in die Behandlung ein. Ist der Behandler nicht balanciert und damit nicht in Homöostase, wird er von seiner Unbefangenheit, seiner Neutralität weggezogen, was sich auf den therapeutischen Erfolg auswirkt. Die Wiederherstellung einer verlorengegangenen Harmonie ist jedoch nur bei völliger Neutralität des Behandlers zu erwarten.

Es handelt sich um eine Kommunikation von zwei Energiefeldern, die nicht an die Wahrnehmung durch die fünf Sinne gebunden ist.

Aus dem ehrlichen Wunsch heraus, heilen zu wollen, entsteht im Kopf des Behandlers ein Informationsmuster. Das gleiche Muster findet man auch bei dem Patienten wieder, sobald er die Art der Therapie als Therapie angenommen hat.

Haftfelder hat das in seinen Untersuchungen naturwissenschaftlich nachgewiesen.

Es gibt verschiedenen Techniken, diese Informationen abzurufen. Sie erhalten ihren Wert in der Beziehung zu dem Menschen, der sie ausführt und dem, auf den sie sich bezieht.

Ein Therapeut muss in vernetzten systemischen Strukturen gelernt haben zu denken, denn die komplexen Interpretationen der systemischen Zusammenhänge orientieren sich an der Ganzheitlichkeit des Menschen.

Vor diesem Hintergrund sollte dem Therapeuten klar sein, nicht im Bereich eines Symptoms, also am letzten Glied einer Funktionskette mit der Therapie zu beginnen. Der therapeutische Absatz sollte immer an dem zu einer funktionellen Einheit verknüpften Organsystem beginnen.

Nur so können latent Dysfunktionen ursächlich und der Ausbruch einer Erkrankung verhindert, bzw. vorhandene Beschwerden gelindert werden.

Unser bisheriges Verständnis der Wirklichkeit, in dem Einzelelemente statt deren Verbindungen erfasst werden, muss sich wandeln in ein Erkennen systemischer Bezüge.

Da die traditionelle Medizin Erkrankungen mit Fehlern im Organismus in Verbindung bringt, verpasst sie die Ganzheitlichkeit der Betrachtung.

Viele komplementäre Methoden basieren jedoch auf einem ähnlichen Reduktionismus.

Es werden Daten gesammelt ähnlich wie in der Schulmedizin, die Systemzusammenhänge jedoch vernachlässigt. Um diese folgenschweren Fehler zu vermeiden, sollten Teile der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in der Ganzheitsmedizin zum wichtigsten Basiswissen werden.

Gegenseitige Abhängigkeiten, also systemische Bezüge, sowie die Möglichkeit von Energiebewegungen, werden hier berücksichtigt.

Egal welches Verfahren angewendet wird – die Kenntnis der systemischen Bezüge sind zwingende Voraussetzung zum Erfolg.

Das die Zahnmedizin im Rahmen der Ganzheitsmedizin eine so wichtige Rollte unter den Facharztdisziplinen spielt, hängt damit zusammen, dass im Bereich des Mundes wie in keiner anderen Region des Körpers sämtliche Energien der klassischen Akupunktur zusammenlaufen.

Allein diese Kenntnis führt zu einer Bereicherung in der täglichen Handlungsweise.

In der TCM werden die Energieleitbahnen bekanntlich als Meridiane bezeichnet. Wenn wir den Menschen jedoch als kybernetisches System betrachten, ist die Bezeichnung Subsystem zeitgemäßer.

Die Subsysteme

In der chinesischen Literatur werden die Subsysteme (Meridiane) eingestellt nach dem Polaritätsprinzip Yin und Yang. Nach chinesischer Auffassung besteht auch der Mensch, der eine Widerspiegelung des Universums darstellt und somit ein Mikrokosmos im Makrokosmos ist, aus diesen gegensätzlichen Kräften, die sich einerseits konträr gegenüberstehen und sich andererseits ergänzen.

Im chinesischen Sinne bedeutet Gesundheit ein harmonisches Gleichgewicht aller Kräfte – umgekehrt bedeutet Ungleichgewicht Störung des Wohlbefindens, aus der heraus sich Krankheit entwickeln kann.

Somit kann der Mensch nicht isoliert von seiner Umwelt betrachtet werden, vielmehr sollte hier eine ökologische Betrachtungsweise zugrunde gelegt werden.

Die Anerkennung des männlichen und weiblichen Prinzips, also von Yin und Yang als ursprünglicher Polarität im Individuum und im Kosmos, ist Bestandteil des chinesischen Denkens seit über 3000 Jahren bis heute.

Dieses Weltbild hat bis heute volle Gültigkeit. Aus der Sicht der Chinesen ist der Kosmos eine organische Einheit – ohne Anfang und ohne Ende – in der alle Stufen und Stadien der Schöpfung gegenwärtig sind. Die Quelle allen Seins, das große Nichts, nannten die Chinesen Das „TAO“.

Sie sahen es als Urprinzip des Universums an. Wir, die aus einem verkehrten Denken heraus nur einen Teil des TAO sehen, also im übertragenen Sinn nur die analytische Medizin, sind nicht fähig, es in seiner Gesamtheit zu begreifen.

In unserem Zeitalter sind Yin und Yang nicht mehr friedlich vereint, da wir nur isolierte Ausschnitte der Wirklichkeit erkennen.

Was wir beobachten, ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, wie wir sie betrachten.“

(Heisenberg)

Und hier liegt unser Fehler. Wir betrachten die Natur ohne die Gesamtzusammenhänge. Somit entsteht eine Art „Kreuzworträtselintelligenz“, wie Vester es nennt.

Zu den Yin-Meridianen

Gehören die Yin Organe:

  • Leber
  • Lunge
  • Milz
  • Pankreas
  • Herz
  • Niere

Sie haben die Aufgabe,

die von den Yang-Organen

produzierte Energie zu speichern.

Zu den Yang-Meridianen

Gehören die Yang – Organe:

  • Dickdarm
  • Magen
  • Dünndarm
  • Blase
  • Gallenblase
  • Endokrines System

Wissenschaftler haben diese Energieleitbahnen bereits 1986 mit Hilfe einer elektronischen Kamera sichtbar gemacht. Sie injizierten in bestimmte Punkte eine radioaktive Flüssigkeit. Die Kamera macht über die ausgesendeten Gammastrahlen sichtbar, dass sich die Flüssigkeit in Linien ausbreitete, wie sie seit Jahrtausenden in der Literatur über Akupunktur beschrieben wurden.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die von der Kamera aufgezeichneten Linien nicht dem anatomischen Verlauf von Venen, Arterien oder Nerven entsprechen. Sie haben bis heute keinen bekannten physiologischen Zusammenhang.

Dr. med. dent. Helmut Huf, PEKANA.

(Ein Auszug aus seinem Bericht)

Nach Wolfgang Gerok gilt:

Gesundheit =

Ordnung und Chaos

Krankheit =

erstarrte Ordnung“

ungesteuertes Chaos“.