Edward Bachs Vision von der zukünftigen Aufgabe des Arztes
„Das derzeitige Schwergewicht der rein physischen Behandlungsmethoden des Körpers in der Heilkunst wird eine Erweiterung und Entwicklung erfahren in Richtung auf spirituelle und mentale Heilweisen. Methoden zur Wiederherstellung der Harmonie zwischen Seele und Persönlichkeit werden die Grundursachen der Krankheit entfernen und sich dann erst zusätzlicher materieller Mittel bedienen, die noch zur völligen Ausheilung der körperlichen Symptome notwendig sind.
Wenn der medizinische Berufstand diese Tatsachen nicht erkennt und nicht mit der wachsenden Geistigkeit der Menschen schritt hält, ist es durchaus möglich, dass die Heilkunst in die Hände „religiöser Orden“ oder jener geborenen Heiler übergeht, die es in jeder Generation gibt, die aber mehr oder weniger unauffällig wirken, da sie von der Einstellung der orthodoxen Medizin daran gehindert werden, ihrer natürlichen Berufung offiziell zu folgen.
Es sind daher für den zukünftigen Arzt zwei große Ziele erkennbar: An erster Stelle sollte er dem Patienten zur Selbsterkenntnis verhelfen, ihn auf mögliche, grundlegende Fehler hinweisen, auf Persönlichkeitsschwächen, an denen er arbeiten sollte, um sie in Stärken zu verwandeln.
Die zweite Aufgabe des Arztes wird es sein, solche Heilmittel zu verordnen, welche die Regeneration des physischen Körpers unterstützen, den Geist zur Ruhe kommen lassen und das menschliche Streben nach Vervollkommnung anfachen; Heilmittel also, welche die Gesamtpersönlichkeit harmonisieren („Heile dich selbst“, 1931).
Der Arzt von morgen weiß, dass er aus sich selbst heraus keine Heilkräfte besitzt. Aber wenn er sein Leben dem Dienst an seinen Mitmenschen weiht und die menschliche Natur so gründlich studiert, dass er wenigstens teilweise ihren Sinn begreift, kann sich das rechte Wissen, Leidende zu führen, durch seine Person offenbaren. Er wird verstehen, dass Gesundheit ebenso wie
das Leben selbst von Gott kommt. Er und die Mittel, die er benutzt, sind nur Werkzeuge und Vermittler im göttlichen Plan, die dazu dienen sollen, den Kranken in die Ordnung des göttlichen Gesetztes zurückzubringen.
Die Ausbildung des zukünftigen Arztes wird ein tief greifendes Studium der menschlichen Natur umfassen müssen, ein Vergegenwärtigen des Reinen und Vollkommenen; ein echtes Verstehen der göttlichen Natur des Menschen. Die Therapie von morgen wird dem Patienten im Wesentlichen vier Qualitäten vermitteln:
1. Frieden,
2. Hoffnung
3. Freude
4. Glauben.