Zuerst bin ich davon ausgegangen, dass ich es mit einem eingeklemmten Nerv in der Halswirbelsäule zu tun habe, da ich rechtsseitig starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der HWS und dem rechten arm hatte. Nachdem die Eigentherapie mit Wärme, Ruhe und Schmerzmitteln aber keinen Erfolg brachte, hat mir Frau Schröter am nächsten Tag gleich einen Termin angeboten. An dem Abend wurden die Schmerzen dann richtig schlimm, so dass ich mich entschloss, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich rief in der Notaufnahme der Helios-Klinik in Lengerich an, um mich zu erkundigen, ob ich wegen einer schmerzstillenden Spritze vorbeikommen dürfe. 

Man sagte mir, dass leider nur eine Chirurgin anwesend sei und die könne keine Spritzen setzen. Ich sollte doch in Ibbenbüren anrufen und fragen, ob ich dort eine Behandlung erhalten würde. Da die Schmerzen immer schlimmer wurden un dich keine Lust auf Diskussionen hatte, machte ich das auch. Die Auskunft dort war, dass die Ambulanz gleich schließt und ich dann die Notaufnahme in Anspruch nehmen und mich stationär aufnehmen lassen müsste – ich sollte es doch erst einmal mit Schmerzmitteln versuchen. Ich sagte der Dame am Telefon, dass ich bereits zehn Paracetamol genommen hatte und diese keinerlei Wirkung zeigten. „Dann können wir Ihnen auch nicht helfen, da sie ja schon völlig überdosiert sind!“, war die Antwort und als noch ein Vortrag folgte, warum zehn Paracetamol zu viel sind, habe ich aufgelegt – immer noch in dem Glauben, ich hätte einen eingeklemmten Nerv und eine Spritze gegen die Schmerzen und zur Entspannung der Muskulatur würden mir wieder auf die Beine helfen. 

Ich rief also als nächstes den notärztlichen Dienst an (116117) und fragte, ob sie mir einen Artz schicken könnten, der mir eine Spritze gibt, da ich mich nicht ins Krankenhaus einweisen lassen wollte. Der Mann war sehr freundlich und merke dann aber eine Wartezeit von 6-7 Stunden vor. Da das dann wiederum in die Praxiszeit meiner Hausärztin fallen würde, lehnte ich auch dieses Angebot dankend ab und verbrachte die Nacht im Flur auf- und ablaufend, um dann morgens festzustellen, dass meine Hausärztin wegen Urlaubs geschlossen hatte.

Die Vetretungsärztin sagte zum Glück sofort zu, mich zu behandeln. Sie quaddelte den Nacken und die Schulter und verschrieb mir stärkere Schmerzmittel, was leider nicht half, so dass ich mich am nächsten Morgen wieder in ihrer Praxis einfand und erneut mein Leid klagte. Da ich kaum noch Gefühl im rechten Arm hatte, reagierte sie sofort und eine Stunde später war ich in Münster im CT. Dort wurde mir die CD in die Hand gedrückt, der Bericht wurde an die behandelnde Ärztin geschickt und mir wurde geraten, eine Halskrause zu tragen – aber man durfte mir nicht sagen, warum…

Beim Gespräch mit der Ärztin kam dann raus, dass ich einen Bandscheibenvorfall zwischen A6 und A7 hatte und ein MRT-Termin wurde sofort für den nächsten Tag vereinbart. Ich bekam noch stärkere Schmerzmittel, die ich leider nicht vertrug und es wurde dann gleich auch ein Termin bei einer Neurochirurgin gemacht, der drei Wochen später angesetzt war. „Sie müssen jetzt diesen Termin abwarten und wenn die Schmerzen unerträglich werden, lassen Sie sich ins Krankenhaus einweisen. Dort bekommen sie einen Tropf gegen die Schmerzen.“

In der Hoffnung, einen Arzt unzutreffend er mir helfen könnte, nahm ich die Einweisung ins Krankenhaus an, wurde vor Ort aber aufgeklärt, dass es sich um eine reine Scherztherapie handelt. Eine Beratung oder Behandlung durch einen Neurologen würde nicht stattfinden (da müssten Extratermine gemacht werden mit Wartezeiten von mind. 4 Wochen!). Ich lehnte ab, wandte mich wieder verzweifelt an Frau Schröter und konnte noch am gleichen Abend zur Behandlung in die Praxis kommen. Sie half mir, bis zu dem Termin bei der Neurochirurgin langsam und stetig immer beschwerdefreiere zu werden – mit Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur. Ich hatte das große Glück, an eine Neurologin zu geraten, die sich Zeit nahm, mir den Befund zu erklären, mich weiter zu untersuchen und mir die Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen (als erste Person in diesem ganzen Prozess! Bis dahin hat mir kein Arzt erklärt, was der Befund bedeutet, wie die Behandlung aussieht, wie ich mich verhalten sollte und was ich alternativ evtl. für Möglichkeiten habe.)

Sie sagte, dass aufgrund meiner Bilder eine Operation der für sie bevorzugte Weg wäre. Da ich aber durch manuelle Therapien schon so gute Erfolge erzielt gäbe und die Messungen das auch bestätigen würden, würde sie mir raten, die konservative Behandlung so weiter fortzusetzen und durch Physiotherapie noch zu unterstützen. Wenn die Schmerzen im Arm nicht besser würden, solle ich wieder kommen und dann könnte der Prozess durch Injektionen und ie Bandscheibe beschleunigt oder vervollständigt werden. Sie würde den alternativen Therapien aber durchaus zutrauen, dass ich die Beschwerden damit komplett in den Griff bekomme. Und bis jetzt hat das auch ganz gut funktioniert. Kevin Gschwendtner – der in Fr. Schröters Praxis Shiatsu-Behandlungen durchführt – hat mir auch sehr geholfen und ich bin zuversichtlich, mit der Unterstützung von Frau Schröter und begleitender Physiotherapie die letzten Einschränkungen auch noch beheben zu können. 

Fazit: Auch wenn ich der Vertretungsärztin sehr dankbar bin für die umgehende Behandlung und für die Unterstützung bei der Terminvergabe für CT und MRT, der Neurologin für ihre gute Behandlung und Beratung, so bin ich doch sehr geschockt, wie katastrophal überlastet und unorganisiert unser Gesundheitswesen geworden ist. Wie uninformiert und desinteressiert man stehen gelassen wird, wenn man hilflos und ratlos einer solchen Situation ausgesetzt ist. Es hätte ja auch sein können, dass eine Operation sofort nötig gewesen wäre, weil der Nerv sonst nachhaltig geschädigt worden wäre – in diesem Fall hätte ich dann wohl einfach Pech gehabt?!

Danke für die tolle Hilfe von Frau Schröter, auf die ich nicht erst 2 Wochen waren musste!

Danke, dass sie ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weitergibt an Menschen, die Hilfe suchen!